Waldsachsen
Das Dorf Waldsachsen wurde 1297 erstmals erwähnt. Für den Namen gibt es zwei Deutungen: nach dem Mittelhochdeutschen „walt sâzen“ (die im Wald sitzen) oder „das Walddorf der Sachsen“. Die Besiedlung fand vermutlich um 1150 statt, als sich Franken in dem Reich bewaldeten Gebiet niederließen. Der älteste Teil von Waldsachsen dürfte sich rechts der Hauptstraße, östlich und westlich der Kirche befunden haben. Jünger ist die nach Süden gerichtete Querstraße, auch „Holzhäuser“ genannt. Der Name erklärt sich daraus, dass die Häuserzeile – vermutlich um 1440 entstanden - unmittelbar am Wald errichtet wurde. Die Ländergrenze zwischen Sachsen und Thüringen verlief ursprünglich in einer Zick-Zack-Linie innerhalb der Waldsachsener Flur, so dass es zu manchen Kuriositäten kam. So lief mitten durch das Gut Nr. 4 von Oswalt Schnabel die Landesgrenze. Der Kuhstall war sächsisch, Wohnhaus mit Pferdestall und Scheune thüringisch. 1888 wurden die sächsischen und thüringischen Teile zu einer Gemeinde vereinigt, jeder Teil behielt jedoch seine eigene Verwaltung. Erst nach dem Gebietsaustausch 1928 kam der thüringische Teil zu Sachsen und das Dorf Waldsachsen bildete territorial und politisch eine vereinte Gemeinde. 1953 wurde mit der Bildung der Bezirke der DDR nochmals die Grenze im Verlauf geändert. Die Bezirke Karl-Marx-Stadt und Leipzig verliefen abermals durch die Gemeinde Waldsachsen. Die Grenze führte an der Bachbrücke, in Höhe des Gasthofes „Forellen-Aue“ hindurch.
Die Waldsachsener Kirche wurde 1561 erbaut und 1653 erstmals erneuert. 735 Taler flossen 1736 unter Pfarrer Wolfgang Heinrich Dinter in eine weitere Sanierung, die Dächer, Fenster, den Turm bis auf den Knopf sowie innere und äußere Kirchenmauer umfasste. 1831 wurde die Kirche nochmals verschönert und 1852 ließ man die Orgel für 95 Taler reparieren. Nur einige Jahre später, 1868, wurde wieder umgebaut und eine neue Orgel gekauft. Eine Schule ist seit 1735 in Waldsachsen nachweisbar, da in diesem Jahr die Baufälligkeit des Gebäudes vermerkt ist. Eine Renovierung der Schule, die aus Schulstube und Lehrerwohnung bestand, ist daraufhin erfolgt. Der Grundstein für ein neues Schulgebäude wurde 1839 gelegt, 1840 erfolgte die Weihung und Übergabe. Die Einwohnerzahlen Waldsachsens sind bis 1885 nur aus der Kirchenchronik der Ponitzer Kirche zu erfahren, wobei hier nur der thüringische Anteil erfasst ist. Genauere Zahlen gibt es seit 1905, als 206 thüringische Bewohner und 345 sächsische gezählt wurden.
1941 ergab die Einwohnererfassung insgesamt 571 Personen.1996 zählte die Gemeinde Waldsachsen 480 Einwohner, 2004 sind es 579 Seit Mai 1974 gehört Waldsachsen zur Stadt Meerane. Das Straßendorf reiht sich entlang der Hauptstraße und des Baches. Im unteren Abschnitt ist die ländliche Struktur des Dorfes mit teilweise historischer Gebäudesubstanz erhalten. Nach 1990 sind neben verschiedenen Einzelstandorten zwei neue größere Wohnstandorte entstanden:„Freiheitsgasse“ und „Am Reiterhof“
Es gibt zwei Reiterhöfe mit Gastronomie und einer Pension, die mit Reit- und Springturnieren und weiteren Veranstaltungen das kulturelle Leben mitgestalten. Hier haben auch zwei Reitvereine der Stadt ihr Domizil.
Die Waldsachsener stellen den 4. Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Meerane.
Die Pension „Zur grünen Aue“ lädt jedes Jahr zum „Torbogenfest“ mit verschiedenen Bands ein.