Gut gewappnet?
Das Wappen zeigt auf einem roten Untergrund neun Türme auf einer Stadtmauer.
In der Mitte befindet sich das Wappen der Schönburger, einer hier ansässigen Adelsfamilie.
Dass man hier eine Stadtmauer mit Türmen und Toren nutzt ist keinesfalls zufällig; waren sie doch Ausdruck des Selbstbewusstseins und der wirtschaftlichen Macht des Bürgertums.
Zu beachten ist dabei die Ähnlichkeit zwischen dem Meeraner Wappen und einem Brakteaten Vladislav II. von Böhmen (um 1110 – 1174).
Der Brakteat zeigt ein Rundbogentor, dass in ein Quadermauerwerk eingelassen ist.
Mit dem Tod des böhmischen Königs 1174 in predium Mer, fand auch die erste Erwähnung der späteren Stadt Meerane statt.
Die originale Stadtmauer und Türme findet man in Meerane heute nicht mehr.
Stadtmauer und Türme findet man in Meerane heute nicht mehr, dafür eine sagenhafte Geschichte zum Zeichen der Schönburger, die rund 1200 Jahre zurückreicht.
Damals soll Karl der Große seine Getreuen nach einer gewonnenen Schlacht mit Wappenschilden belohnt haben, doch der Schönburger bat, seinen Schild leer zu lassen, „bis er für ihn geblutet habe“. Die Gelegenheit kam in einer Schlacht, in der das Schild Karls des Großen zerbrach und ihm der schwerverletzte Schönburger seinen eigenen Schild reichte.
Karl der Große wurde gerettet.
Daraufhin soll er die Wunde des Schönburgers berührt und zwei blutrote Streifen über den bis dahin leeren Schild gezogen haben:
„Dies, Schönburger, sei von nun an dein Wappen!“.
Das Adelsgeschlecht der Schönburger prägte rund 600 Jahre, bis 1878, die Stadt Meerane.
Mit der Einführung der Ersten Allgemeinen Städteordnung 1845 bekam Meerane verbindlich sein Wappen und die Stadtfarben Weiß und Rot.