Zehnjährige Schulpartnerschaft gefeiert
Lörrach und Meerane festigen die freundschaftlichen Bande
Nach zweijähriger Corona-Pause konnten sich endlich wieder die Schülerinnen und Schüler der Lörracher Hellbergschule und der Meeraner Tännichtschule zu einem Schüleraustausch im September 2022 treffen. „Wir freuen uns sehr, dass das endlich wieder möglich ist“, betonte Antje Ungerer, Lehrerin der Tännichtschule, „denn es ist nach einer so langen Pause nicht selbstverständlich, dass über diese weite Entfernung die Teenager in Verbindung bleiben.“ Und die Schulleiterin der Hellbergschule, Petra Sauer, fügte hinzu: „Zehn Jahre Schulpartnerschaft müssen einfach gefeiert werden.“
Deshalb hatten sich die Lehrerinnen auch einiges einfallen lassen. Eine Schlauchboottour von Wechselburg nach Rochlitz bildete den Auftakt, dann ging’s für die Kids zum Grillabend in den Jugendclub „Beverly Hills“.
Doch zu einem Schüleraustausch gehört nicht nur Spiel und Spaß. „Wir wollen natürlich die Kulturen zusammenführen“, erzählte Antje Ungerer, „weshalb auch ein Besuch im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig auf dem Plan stand.“ In diesem Museum werden die Geschichte der deutschen Teilung und das Alltagsleben in der DDR sowie die Herausforderungen des Wiedervereinigungsprozesses thematisiert. „Für die heranwachsenden Generationen, welche das überhaupt nicht mehr miterlebt haben, ist das immer wieder ein interessanter Einblick“, so Petra Sauer, welche zudem die Vorsitzende des Vereins „Lörrach International“ ist.
Um den Lörracher Schülerinnen und Schülern die Partnerstadt Meerane näherzubringen, stand ein Besuch des Höhlermuseums auf dem Plan. Hier ließ es sich Professor Dr. Lothar Ungerer nicht nehmen, die Teenager persönlich durch die Ausstellung zu führen und ihnen das eine oder andere spannende Detail aus Meeranes Geschichte zu erzählen: „Es ist mir nach wie vor sehr wichtig, die freundschaftlichen Bande zwischen Lörrach und Meerane aufrechtzuerhalten.“ Museumsleiterin Cornelia Sommerfeld übernahm die Besucher im Heimatmuseum Meerane und ging dort auf Streifzug durch die Webereigeschichte.
Nach soviel historischen Input führte der Weg zum Neobarocken Postgebäude. Bei schönstem Sonnenschein begrüßte Bürgermeister Jörg Schmeißer die Schüler sowie Lehrer und Schulsozialarbeiter. Dabei erzählte er, dass er damals am Schulpartnerschaftsvertrag mitgewirkt hatte. „Da ich selber in die Tännichtschule ging und Vorsitzender des Schulfördervereins bin, trat man mit der Bitte an mich heran, einen Vertrag aufzusetzen; und als Rechtsanwalt kam ich diesem Wunsch natürlich sehr gern nach.“ Auch er freute sich, dass diese Partnerschaft seit nunmehr zehn Jahren hält und wünschte den Schülerinnen und Schülern noch viele schöne Erlebnisse auf ihrer gemeinsamen Reise.