Versorgungssicherheit mit Erdgas
Für die Stadtwerke Meerane GmbH ist die Versorgung mit Energie und Fernwärme auf der Grundlage von Erdgas ein Unternehmensgegenstand und zugleich ein Unternehmensziel. Als Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Meerane GmbH sehe ich es als meine Pflicht an, im Sinne der Transparenz und Offenheit, die Öffentlichkeit zur aktuellen Erdgasversorgung zu informieren.
Der Krieg in der Ukraine hat die deutsche Erdgasbranche fest im Griff. Das Angebot an russischem Erdgas verringert sich. Die Preise steigen aufgrund des zunehmend knappen Angebots stetig an.
Zum Hintergrund:
Am Mittwochmorgen (11.5.2022) stoppte die Ukraine den Gastransport durch die wichtige Sojus-Pipeline, weil sie durch von russischen Truppen besetztes Gebiet läuft. Der ukrainische Netzbetreiber stellte den Dienst einer Verdichterstation ein, die das Erdgas mit neuem Druck Richtung Westen befördert. Die Pipeline läuft leer. Im bayerischen Waidhaus, einem der wichtigsten Einspeisepunkte ins deutsche Netz, kommt nichts mehr an.
Stand heute liefert die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1, die andere wichtige Verbindung aus Russland, nach wie vor am oberen Limit.
Am Mittwoch (11.5.2022) hatte die russische Regierung Geschäfte mit Gazprom Germania und anderen ehemaligen Tochtergesellschaften des russischen Staatskonzerns Gazprom im Ausland untersagt. Dies wird dazu führen, dass in Deutschland Erdgaslieferverträge neu zu höheren Preisen geschlossen werden müssen. Ferner verbietet die russische Regierung künftig das Anlegen von Vorräten mit russischem Gas in den Speichern Europas.
Zum aktuellen Stand:
Wie alle Stadtwerke bewerten wir täglich die Versorgungssituation und Preisentwicklung. Für die Erdgaskunden der Stadtwerke Meerane GmbH ist die Versorgungssicherheit weiterhin gegeben. Wir werden von der VNG AG (Verbundnetzgas) mit Sitz in Leipzig beliefert. Die VNG AG gehört mehrheitlich der EnBW Energie Baden-Württemberg. Sie ist ein europaweit aktiver Gashandelskonzern und vertreibt Erdgas verschiedener Länder (u. a. Norwegen, Niederlande), so dass eine geringere Abhängigkeit von russischem Erdgas besteht. Im Übrigen beträgt der derzeitige Anteil von russischem Erdgas am deutschen Gasverbrauch ca. 35%.
Professor Dr. Lothar Ungerer, Bürgermeister