Vergnügliche Reise in das „untergegangene Land der Libido“ mit Tatjana Meissner
Potsdamer Kabarettistin und Autorin begeisterte Meeraner Publikum erneut
„Es war nicht alles Sex“ – unter diesem Motto erlebte das Publikum am 15. Oktober 2020 einen mehr als vergnüglichen Abend in der Meeraner Stadthalle (Coronabedingt wurden rund 200 Gäste begrüßt.)
Die Potsdamer Kabarettistin und Autorin Tatjana Meissner, die auch in Meerane eine große Fangemeinde hat, näherte sich dem Thema unter anderem aus der Ost-West-Sicht und ging hier einigen nach 1990 publizierten Gerüchten nach: Der Osten hatte mehr Sex, der Osten war freizügiger (FKK!), der Osten und der Sex!
Doch zuerst einmal begrüßte Tatjana Meissner herzlich ihre Gäste: „Ich freue mich riesig, dass ich heute hier auftreten darf. Schön, dass Sie da sind!“ und kündigte dann die „Reise in ein untergegangenes Land“ an. Literarisch hat sie das in ihrem Buch „Herr Möslein ist tot“ verarbeitet.
Die Geschichte dahinter: Tatjana Meissner, als Heldin des Buches, wacht eines Morgens in ihrem 20 Jahre jüngeren Körper in ihrer damaligen kleinen Wohnung auf. Sie erlebt eine Zeitreise in ihre eigene Vergangenheit und das mit dem Wissen von Heute! Es geht in die letzten Monate der DDR, zum Tag des Mauerfalls oder nach dem 9. November 1989 nach Hamburg in die „Ramona-Bar“. Tatjana Meissner, die damals als Tänzerin arbeitete, wollte sich dort gemeinsam mit einer Freundin vorstellen, aber beide merkten schnell, dass man sehr verschiedene Vorstellungen von der Art des Tanzens hatte, und so verschwanden beide schnell wieder.
Bei dieser Zeitreise werden natürlich viele Erinnerungen geweckt: Apfel-Shampoo im Badezimmer, der „Duft“ der Intershops, der Mitgliedsausweis der „Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft“, das „ham wir nich“ in den Geschäften und vieles, vieles mehr. Auch die Verbindungen Ost-West gehörten dazu, der Westbesuch, das Westpaket, das Westgeld.
Und immer wieder das Gerücht: „In der DDR hatten alle viel mehr Sex!“ „Warum ist dieses Gerücht nicht totzukriegen?“, fragte Tatjana Meissner ins Publikum und gab die Antwort: „Weil es stimmt! Wir haben nichts anbrennen lassen, das Wort Verkehrsberuhigung kannten wir nicht!“
Der Draht zum Publikum war von der ersten Minute da, die Entertainerin begeisterte auch diesmal wieder mit ihrer charmant-frechen und witzigen Art, mit viel Spielfreude und Selbstironie! Das Publikum hatte viel Spaß und bedankte sich am Ende mit großem Applaus!