Sisters in Action berichten von der Digitalisierung im Verein
Der Verein Sisters in Action ist bekannt für „himmlische Klänge“. Nun berichten die singenden Schwestern um die Vereinsvorsitzende und Chorleiterin Franziska Wagner unter der Fragestellung „Homeoffice für Chöre?“, wie sie mit technischer Unterstützung die Vereinsarbeit bewältigen, auch von zuhause aus gemeinsam singen und nachhaltiger arbeiten.
Wie der Vorstand berichtet, war es insbesondere die Pandemiesituation, welche den Verein vor große Herausforderungen gestellt hat. Denn plötzlich war singen ein gefährliches Hobby geworden! In Zeiten von Lockdowns und Hygienevorschriften war es unmöglich geworden, ein Chorleben zu führen.
Viele Chormitglieder vermissten das gemeinsame Singen, Kaffeetrinken, das regelmäßige Treffen mit Gleichgesinnten. Da war bei den Sisters in Action Ratlosigkeit, Verzweiflung, auch ein wenig Angst aufgekommen, dass ein Vereinsleben nicht mehr möglich sein könnte. Doch eines Tages schickte eine Sängerin des Chores eine kurze Video-Sequenz, in der sie den Anfang eines sehr beliebten Liedes sang und eine andere Sängerin „nominierte“, weiterzumachen. Aus dieser Idee entstand ein lustiges Video, in dem sich die „Sisters“ wieder „zusammen“ fühlten. Ab diesem Moment war klar, dass trotz strenger Auflagen ein Zusammenkommen angestrebt werden muss – der Ursprung für die Digitalisierungs-Idee „Sisters in Action goes Digital“, die am 18. Juni 2023 dank eines Förderprogramms vom BMCO (Bundesmusikverband für Chor und Orchester e.V.) endlich beendet werden konnte.
Es ist viel passiert: „Zu Pandemiezeiten wurden virtuelle Besprechungsformate eingeführt. Beim ‚virtuellen Kaffeeklatsch‘ haben wir uns zuhause ein Käffchen gemacht und per Videochat gesprochen – das tat gut! Wir waren wieder ‚WIR‘! Das hat sich etabliert. So führen wir mittlerweile viele Projektbesprechungen, Vorstandssitzungen oder auch Mitgliederversammlungen online durch“, berichtet der Vorstand.
Außerdem entlasteten die digitalen Formate die Sängerinnen, die etliche Kilometer Anfahrt für den Chor auf sich nehmen – damit sparen sie Treibstoff und helfen der Umwelt. Überhaupt lassen sich die digitalen Besprechungen gut in den Alltag integrieren und so war es für alle Sängerinnen der Sisters in Action ein positiver und sinnvoller Schritt.
In dieser Zeit entstand auch das Konzept zum „digitalen Chor von morgen“, worin sich der Verein hohe Ziele setzte:
„Wir wollten unser Liedgut digitalisieren, also Tonaufnahmen von den Einzelstimmen erstellen und in eine Cloud laden, sodass jede Sängerin zuhause üben kann. Dazu legten wir uns ein kleines Homerecording-Set zu und nutzten jede freie Minute zum Aufnehmen unserer Songs“, so Franziska Wagner. Sobald es wieder möglich war, sollten auch Video-Aufnahmen der Auftritte entstehen, um Videos der einzelnen Lieder in der Cloud zur Verfügung stellen zu können.
Die Sängerinnen sollten außerdem mit Tablets und Kopfhörern mit „NoiseCanceling“-Funktion ausgestattet werden. Es zeigte sich, dass sie damit in ihrem eigenen Tempo noch besser und personalisierter üben können.
„Mittlerweile haben wir auch Warm-Up-Videos zum Einsingen oder kurze Vocal-Coaching-Sessions in der Cloud, sodass jede Sängerin individuell für sich an ihrer Stimme arbeiten kann.“
Die Umsetzung findet erst im Nachgang der Pandemie statt, aber durch die Fördergelder des BMCO konnten bereits jeder Sängerin ein Leih-Tablet und sehr hochwertige Leih-Kopfhörer angeboten werden. Dass die Frauen überall üben können, stellt einen großen Vorteil dar.
Dennoch betont Franziska Wagner, dass Sisters in Action wieder in Präsenz proben. Der Verein ist sehr glücklich, dass der BMCO die Vielzahl der Vorteile ihres Projektes gesehen hat und sie bei der Umsetzung unterstützt. „Vielen, vielen Dank an dieser Stelle!“ sagen die singenden Schwestern.