Scheckübergabe „Ab in die Mitte – die City-Offensive Sachsen“ – Enthüllung des Kunstwerks „Weg der Stadthalle“
„Auf’n Halt – Stadtmitte hat immer Saison“ – so das Motto der Initiative „Ab in die Mitte – die City-Offensive Sachsen“ im Jahr 2024. Die Stadt Meerane hatte sich im vergangenen Jahr mit dem Konzept „INTER – Zwischenhalte“ beteiligt und mit dieser Idee konnte die Jury überzeugt werden! Das Konzept wurde mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Die symbolische Übergabe des Schecks mit dem Preisgeld von 10.000 Euro an die Stadt Meerane sollte einen besonderen Rahmen erhalten und in Verbindung zum Konzept stehen. Die Fertigstellung des ersten Projektes, das von Schülerinnen und Schülern der Friedrich-Engels-Schule und der Künstlerin Viktoria Scholz gestaltete Kunstwerk der „Weg der Stadthalle“, bot am 5. November 2025 den passenden Anlass. So fand an diesem Tag in der Schalterhalle der Neobarocken Post die Feierstunde statt, zu der zahlreiche Gäste begrüßt wurden. Unter anderen waren Franziska Kunz, Vizepräsidentin der IHK Chemnitz, Bürgermeister Jörg Schmeißer, die Vertreter des Initiativkreises Jörg Vulturius von Handelsverband Sachsen e. V., Sören Ruppik von der Handwerkskammer Chemnitz, Simone Epperlein von der Sächsischen Lotto-GmbH und Thorsten Weickert von SecondRadio, Vertreter der Meeraner Friedrich-Engels-Schule, Meeraner Stadträte sowie Dezernentinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung anwesend, um die Auszeichnung mit dem Anerkennungspreis und die Projektumsetzung feierlich zu würdigen.
Im Mittelpunkt standen die Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Engels-Schule, die mit einer märchenhaften Geschichte die Feierstunde eröffneten und damit die fantasievollen Gedanken hinter dem Kunstwerk vortrugen: Das „Meeraner Meerchen“, das von einem König und einer Meerjungfrau erzählt.
Bürgermeister Jörg Schmeißer begrüßte herzlich alle Anwesenden und sprach insbesondere Alexander Fischer, Leiter des Museums der Stadt Meerane und federführend an der Erstellung und Umsetzung des Konzeptes beteiligt, große Anerkennung aus. „Vielen Dank, dass Sie das Projekt angestoßen und so erfolgreich umgesetzt haben.“ Auch den Schülerinnen und Schülern der Friedrich-Engels-Schule sowie der Künstlerin Viktoria Scholz und den Mitarbeitern der Schule dankte Jörg Schmeißer herzlich für ihre kreative und engagierte Arbeit. Gemeinsam haben sie das erste Projekt verwirklicht und zeigen damit, welch großes Potenzial im Konzept INTER steckt. „Und dabei soll es nicht bleiben, auch weitere Projekte sollen umgesetzt werden, um Menschen in die Innenstadt zu ziehen und zu zeigen: Meerane ist eine großartige Stadt!“
Durch die Feierstunde führte Alexander Fischer und stellte die Gedanken hinter dem Konzept „INTER – Zwischenhalte“ vor. Darin geht es darum, nicht die großen, markanten Bauwerke oder Denkmale ins Zentrum zu rücken, sondern die kleinen Zwischenhalte – Orte und Momente, die Menschen nachhaltig prägen – zu fokussieren und wirken zu lassen. Diese kleinen Stationen der Stadt sollen sichtbar gemacht und erlebbar gestaltet werden. Mit den drei Säulen Interaktion, Installation und Intervention entsteht eine dynamische Verbindung zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Stadt. Wie Alexander Fischer erläuterte, bedeutet Interaktion, dass die „Station“ zum Anfassen anregen und zur Förderung von Diskurs und Austausch beitragen soll. Die zweite Säule, die Installation, verlangt, dass die „Station“ erschaffen wird, um einen Nutzen für Innenstadtbelebung zu haben und dabei vorhandene Gebäude und Materialien aufgreift. Als letzte Säule stellte Alexander Fischer die Intervention vor, die eine Störung oder einen ungewohnten Impuls beschreibt, der zum Nachdenken anregen soll.
Das erste Projekt, das Kunstwerk der „Weg der Stadthalle“, hielt nun vor der Neobarocken Post Einzug. Thema dieses Projektes war die Stadthalle, eines der wichtigsten Bauwerke der Stadt und für das gesellschaftliche und kulturelle Miteinander unverzichtbar. Die Stadthalle ist seit Anfang des Jahres für die Sanierung geschlossen, aber nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Das Kunstwerk soll diesen Gedanken aufgreifen und nutzt daher Elemente der Stadthalle. Stühle, Tische, Balken und Platten wurden von den Schülerinnen und Schülern der Friedrich-Engels-Schule in einer Projektwoche unter der Leitung der Künstlerin Viktoria Scholz und in Begleitung von Lilly Scheuer, Schulsozialarbeiterin Friedrich-Engels-Schule, und Christian Trinks, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, zu einer Sitzskulptur gemacht, die zum Sitzen einladen, aber auch zum Nachdenken anregen soll. In die Entstehungsgeschichte, von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung gaben Elisabeth Scholz, Lilly Scheuer und Christian Trinks interessante Einblicke.
„Die Projektwoche war für alle Beteiligten lehrreich und spannend, aber insbesondere für die Kinder. Ihnen wurde der Raum gegeben, um mit viel Fantasie ans Werk zu gehen“, so Viktoria Scholz. „Die Kinder brachten ihre Ideen ein und es war wunderbar zu erleben, wie sie selbstwirksam und mit großer Freude handwerklich gearbeitet haben. Ich bin glücklich über die tolle Stimmung, die im Werkraum herrschte und ich bin sehr stolz auf die Leistung der Kinder, die gezeigt haben, was in ihnen steckt“, berichtete Viktoria Scholz. Die Ergebnisse der Projektwoche sind eine großartige Skulptur und die Erkenntnis, dass handwerkliche Arbeit bei den Kindern Zukunft hat.
Eine Bilanz, die auch Franziska Kunz als stellvertretende Präsidentin der IHK freute! Sie gratulierte im Namen aller Initiatoren und Sponsoren der Initiative „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ herzlich zum Gewinn des Preises und sprach der Stadtverwaltung große Anerkennung aus „für ein Projekt, das Mut beweist, neue Wege geht und zeigt, wie Stadtentwicklung heute gedacht werden kann“, so Franziska Kunz. Der Industrie- und Handelskammer ist es ein Anliegen, solche Impulse zu fördern. „Deshalb engagieren wir uns seit vielen Jahren bei ‚Ab in die Mitte‘ - als Mitinitiator, Hauptsponsor und mit dem Organisationsbüro bei der IHK zu Leipzig. Wir unterstützen Projekte, die Aufenthaltsqualität schaffen, multifunktionale Räume ermöglichen und das Stadtzentrum als Ort des Lebens und Wirtschaftens stärken.“
Mit einfachen Mitteln große Wirkung erzielen – das gelingt mit den Vorhaben im Konzept „INTER“. Es zeigt, „wie man lokale Kreativität stärkt, regionale Wertschöpfung fördert und Orte schafft, die Menschen verbinden“, sagte Franziska Kunz und ergänzte: „Nachhaltige Entwicklung beginnt immer lokal. Und sie gelingt dann besonders gut, wenn Wirtschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Kultur gemeinsam an einem Strang ziehen - so wie hier in Meerane.“
Allen, die dieses Projekt möglich gemacht haben, sprach sie im Namen der IHK und des Initiativkreises herzlichen Dank für ihre engagierte Arbeite aus. „Sie alle zeigen: Stadtentwicklung ist Teamarbeit – und sie gelingt, wenn Herz, Verstand und Verantwortung zusammenkommen“, so Franziska Kunz.
Anschließend war es Zeit, gemeinsam das Kunstwerk in Augenschein zu nehmen. Doch ganz fertig war das Werk noch nicht! Ein letztes Element, die Wetterfahne, fehlte noch. Deren symbolische Anbringung nahmen Franziska Kunz und Bürgermeister Jörg Schmeißer gemeinsam vor und vollendeten das Kunstwerk, welches nun vor der Neobarocken Post zum Verweilen einlädt. Es stellt einen Ort in der Meeraner Innenstadt dar, der von Bürgerinnen und Bürgern aktiv genutzt werden soll. Es ist Kunst, die nicht nur zum Anschauen und Bestaunen, sondern zum Benutzen gemacht ist! Die märchenhafte Geschichte zu dieser außergewöhnlichen Sitzgruppe, welche die Kinder zum Beginn der Feierstunde vortrugen, kann auch nachgelesen werden! Die Erzählung rund um den König und die Meerjungfrau ist in einem großen Buch aus Holz mit tollen Illustrationen zu lesen, welches Bestandteil des Kunstobjektes ist.
Franziska Kunz, stellvertretende Präsidentin der IHK, überreichte den symbolischen Scheck an Bürgermeister Jörg Schmeißer im Beisein von Vertretern des Initiativkreises: Jörg Vulturius (Handelsverband Sachsen e. V. – 2.v.r.), Sören Ruppik (Handwerkskammer Chemnitz - links), Simone Epperlein (Sächsische Lotto-GmbH – 2.v.l.) und Thorsten Weickert (SecondRadio - rechts).