Neu in der Meeraner Stadtbibliothek: Bücher von Roger Willemsen, Wolf Biermann, Carolin Emcke, Gunther Emmerlich und weiteren Autoren

 

     Roger Willemsen „Wer wir waren“

Roger Willemsen hatte vor seinem Tod an einem neuen Buch gearbeitet. Es sollte „Wer wir waren“ heißen und unsere Gegenwart betrachten – aus der Zukunft. Als Roger Willemsen im Sommer 2015 krank wurde, stellte er die Arbeit an diesem Buch ein. Zentrale Gedanken von „Wer wir waren“ hatte er damals schon in einer mitreißenden „Zukunftsrede“ formuliert. Sie ist nicht nur das melancholische Resümee und die scharfe Analyse eines außergewöhnlichen Zeitgenossen, sondern ein zugleich leidenschaftliches Plädoyer für eine „Abspaltung aus der Rasanz der Zeit“. Sie ist ein Aufruf an die nächste Generation, sich nicht einverstanden zu erklären.

 

   Wolf Biermann „Warte nicht auf bessre Zeiten!“

Selten sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte so eng verwoben wie bei Rolf Biermann. Ein Leben zwischen West und Ost, ein Widerspruchsgeist zwischen allen Fronten. Seine eindringlich erzählte, bewegende Autobiografie ist ein Zeitzeugnis ersten Ranges.

 

   Samuel Bjork „Federgrab“

Aus einem Jugendheim bei Oslo verschwindet ein siebzehnjähriges Mädchen. Einige Zeit später wird sie tot im Wald aufgefunden – gebettet auf Federn, von Lichtern umkränzt und mit einer weißen Blume zwischen den Lippen. Die Ermittlungen des Teams um Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger drehen sich im Kreis, bis sie von einem mysteriösen Hacker kontaktiert werden. Er zeigt ihnen ein verstörendes Video, das neue Details über das Schicksal des Mädchens enthüllt. Und am Rande der Aufnahmen ist der Mörder zu sehen, verkleidet als Eule.

 

   Mechtild Borrmann „Trümmerkind“

Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel. Der 14-jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im zerstörten Hamburg der Nachkriegsjahre ums Überleben. Viele Monate ist es bitterkalt. Deutschland erlebt den Jahrhundertwinter 1946/47. Eines Tages entdeckt Hanno in den Trümmern eine nackte Tote – und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen. Der Kleine wächst bei Dietzens auf. Monatelang spricht der Junge kein Wort. Und auch Hanno erzählt niemandem von seiner grauenhaften Entdeckung. Doch das Bild der toten Frau verfolgt ihn in seinen Träumen. Erst viele Jahre später wird das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommen, das auf fatale Weise mit der Geschichte seiner Familie verknüpft ist.

 

   Carolin Emcke „Gegen den Hass“

Rassismus, Fanatismus, Demokratiefeindlichkeit – in der zunehmend polarisierenden Öffentlichkeit dominiert vor allem jenes Denken, das Zweifel nur an den Positionen der anderen, aber nicht an den eigenen zulässt.
Diesem dogmatischen Denken, das keine Schattierungen berücksichtigt, setzt Carolin Emcke in ihrem engagierten Buch ein Lob des Vielstimmigen, des „Unreinen“ entgegen – weil nur so die Freiheit des Individuellen und auch Abweichenden zu schützen ist. Allein mit dem Mut, dem Hass zu widersprechen und der Lust, die Vielfalt auszuhalten und zu verhandeln, lässt sich Demokratie verwirklichen. Nur so können wir den religiösen und nationalistischen Fanatikern erfolgreich begegnen.

 

   Gunther Emmerlich „Spätlese – Eine Rücksicht ohne Vorsicht“

„Ich wollte mich mal ausreden lassen“ und „Zugabe“ waren ein voller Erfolg, nun legt Gunther Emmerlich in diesem Jahr nach: „Spätlese – Eine Rücksicht ohne Vorsicht“.
Emmerlich ist ein sympathischer und spannender Zeitgenosse, der nicht nur als Sänger kein Blatt vor den Mund nimmt. Er widerspricht, wenn einer sagt, er käme aus dem ehemaligen Osten: „Was heißt hier ehemaliger Osten, es haben sich doch 1989 nicht die Himmelsrichtungen geändert. Außerdem bin als gebürtiger Thüringer Mitteldeutscher.“
Er ist sicher kein Sunnyboy, aber er geht dem Schatten aus dem Weg. Sein Humor ist berührend, sein Ernst ansteckend. Auch umgekehrt. Emmerlich ist ein Entertainer, wie er im Buche steht. So auch in diesem.

 

   Paul Glaser „Die Tänzerin von Auschwitz“

Während eines Besuchs im Vernichtungslager Auschwitz entdeckt Paul Glaser einen Koffer – beschriftet mit seinem Familiennamen. Es beginnt die zaghafte Entdeckung der verdrängten jüdischen Wurzeln seiner Familie und der unglaublichen Überlebensgeschichte seiner Tante Rosie, einer temperamentvollen und emanzipierten Tanzlehrerin aus Amsterdam, die ihren Lebensmut gegen den nationalsozialistischen Terror verteidigt. Aus Rosies Tagebüchern und Briefen setzt Glaser ihre Biographie zusammen – ein authentischer und emotionaler Überlebensbericht, der zugleich vom Kampf zwischen Erinnern und Vergessen in einer Familie erzählt

     Stephenie Meyer „The Chemist – Die Spezialistin“

Dr. Juliana Fortis hat für eine geheime Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen.
Drei Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut hat, wurde umgebracht. Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen. Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr, macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss alles dafür tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz eigenen Mitteln.

 (Quellen: Klappentexte/Verlage) 
  

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