Meeraner Igel-Winzlinge gerettet
Nicht jeder kleine Igel braucht Hilfe, wenn aber verletzte oder kranke Tiere beobachtet werden oder Igelkinder ohne Eltern herumirren und das vielleicht auch noch tagsüber zu eher ungewöhnlichen Zeiten, dann sollte etwas genauer hingeschaut werden.
Genau das machte ein Meeraner Busfahrer, der die Stadt Meerane Mitte September über mehrere Igel-Jungtiere informierte, die ohne Mutter auf dem Betriebsgelände im Crossener Weg unterwegs waren. Die drei kleinen Igel, die die Mitarbeiter des Sachgebietes Umwelt fanden, entpuppten sich als wirkliche Winzlinge und brauchten dringend Hilfe. Auf die Waage brachten sie nur je ca. 85 Gramm, in diesem Alter werden Igel eigentlich noch gesäugt, erklärt Sachgebietsleiterin Sabine Schumann.
Da das Meeraner „Igel-Hotel“, über mehrere Jahrzehnte von Lutz Lüpfert betreut, altersbedingt im vergangenen Jahr geschlossen wurde, fand man jetzt Unterstützung bei Sandra Kühnert. Die junge Frau kümmert sich seit über zwei Jahren in ihrem Zuhause in Zwickau bzw. jetzt in Wilkau-Haßlau ehrenamtlich für den Landkreis Zwickau um hilfebedürftige und verletzte Igel. Im Jahr 2020 waren das 70 Tiere, in diesem Jahr bislang 84. Seit einem Jahr arbeitet sie auch mit dem Verein Stachel & Co. Erzgebirge e.V. zusammen.
Bei Sandra Kühnert erhielten die drei Meeraner Winzlinge ein Zuhause auf Zeit. Die 32-Jährige übernahm die Erstversorgung inklusive Parasitenbekämpfung und päppelte die kleinen Igel dann auf rund 300 Gramm auf. Mit diesem Gewicht gehen die Igel möglichst zurück an den Finder, so dass sie nun seit Mitte Oktober von Sabine Schumann betreut werden. Inzwischen wiegen die Jungtiere rund 600 Gramm und können ausgewildert werden, was in diesen Tagen geschieht.
Bei Sandra Kühnert, die ehrenamtlich arbeitet und daher auf Spenden von Bürgern angewiesen ist, bedankt sich die Stadt mit einer Futterspende.
Ein Dankeschön geht auch an den aufmerksamen Meeraner, der die Stadt auf die Igel hingewiesen hatte!
Die Meeraner Igel-Winzlinge erhielten bei Sandra Kühnert ein Zuhause auf Zeit und wurden von ca. 85 Gramm auf 300 Gramm aufgepäppelt. Das letzte Bild zeigt einen Futter-Termin gemeinsam mit einem weiteren „Pensionsgast“ aus Zwickau. Die Igel wogen hier bereits über 300 Gramm und waren bis zur Auswilderung bei Sabine Schumann untergebracht. Fotos: Kühnert, Schumann