Lesen was das Zeug hält: Stadtbibliothek verzeichnet trotz eingeschränkter Öffnung hohe Ausleihquote

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“, besagt ein Sprichwort. Was aber, wenn Reisen gerade eingeschränkt sind? Viele Meeranerinnen und Meeraner, sowie Fans und Freunde der Stadtbibliothek haben aus der Not eine Tugend gemacht und sich mit Büchern auf Fantasie-Reise begeben.

Anders kann sich Adriana Bellmann, Bereichsleiterin Stadtbibliothek, die fast konstant gebliebene Gesamtausleihe nicht erklären. Denn die Jahresstatistik 2020 spricht eine deutliche Sprache. Obwohl die Stadtbibliothek nur 805 Stunden im vergangenen Jahr öffnen durfte, wurden insgesamt 60.512 Entleihungen registriert. Zum Vergleich: 2019 war die Bibliothek 1.153 Stunden geöffnet und 60.981 Ausleihen wurden vorgenommen. Auch die Zahl der aktiven Leseratten hat sich nicht dramatisch verringert – waren es 2019 insgesamt 1.344, so zählte man 2020 immerhin 1.210 Personen.

„Auffällig ist auch, dass die Entleihungen der Kinder- und Jugendliteratur zugenommen haben“, informiert die Bereichsleiterin und ergänzt: „Das führen wir unter anderem darauf zurück, dass während des Lockdowns viele Familien zu Hause bleiben mussten und mehr Zeit zum Lesen und Vorlesen hatten.“

Natürlich wurden im digitalen Zeitalter nicht nur gedruckte Bücher ausgeliehen. Gerade in der kontaktlosen Zeit, haben die sogenannten Non-Print-Medien ihre Trümpfe ausgespielt – mit 11.098 ein wahrer Rekord im Vergleich zu 2019 mit „nur“ 9.704.

Doch eine gut aufgestellte Stadtbibliothek hält natürlich nicht nur Lesestoff in allen erdenklichen Variationen bereit. Auch der Spielefaktor kommt nicht zu kurz. Die Neuanschaffung von „TONIEs“ war äußerst beliebt. So verfügt die Bibliothek über 70 verschiedene dieser Figuren, welche über 500-mal entliehen wurden.

Einziger Wehrmutstropfen: „Da wir leider ab März 2020 keine Veranstaltungen für die Schulen mehr durchführen konnten und auch die sehr gut angelaufene Vorlesestunde nicht mehr durchführbar war, sind die Besucherzahlen erheblich gesunken“, blickt die Bereichsleiterin nachdenklich zurück. Sie hofft, wie alle anderen auch, dass im laufenden Jahr wieder die eine oder andere Veranstaltung möglich sein wird und sich damit auch wieder mehr Kinder und Jugendliche anmelden.