Krimilesung mit Showeffekt in der Stadtbibliothek – Danielle Zinn zu Gast in Meerane
Regionalkrimis haben derzeit Hochkonjunktur. Spätestens seit den „Erzgebirgskrimis“ im Fernsehen ist dieser Trend in Sachsen angekommen. Aber nicht nur im abendlichen TV-Programm spielen Kriminalfälle eine große Rolle, sondern auch in Büchern.
Im Rahmen des Projektes „Literaturforum Bibliothek“, das vom Sächsischen Landesverband im Deutschen Bibliotheksverband e. V. organisiert und vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus finanziert wird, war Danielle Zinn am 28. Oktober 2024 zu Gast in der Stadtbibliothek Meerane. Der gebürtig aus dem Erzgebirge stammenden Autorin ist mit ihrem Erstlingswerk „Eiskaltes Erzgebirge“ ein spannendes Debüt gelungen.
„Wir freuen uns sehr, dass eine so bekannte und regional verwurzelte Autorin für eine Lesung nach Meerane gekommen ist“, sagte Adriana Bellmann, die Leiterin der Stadtbibliothek, die die Autorin und alle Gäste herzlich willkommen hieß.
Ebenfalls zur Lesung begrüßt wurde Aline Fiedler, die Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes im Deutschen Bibliotheksverband e. V. „Ihr Besuch in Meerane stellt eine besondere Wertschätzung der Arbeit vieler städtischer Bibliotheken dar“, betonte Alexander Fischer, Sachgebietsleiter Kultur der Stadtverwaltung Meerane.
Zunächst stellte Danielle Zinn ihren Roman und dessen ganz persönliche Entstehungsgeschichte vor. Geplant war das Buch ursprünglich als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter. „Es war allerdings naiv von mir zu glauben, ich könne so ein Buch innerhalb von zwei Monaten schreiben“, erzählte Danielle Zinn. Ihre Mutter, von Beruf Englischlehrerin, musste etwas länger warten. Dafür hatte ihre Tochter die spannende Geschichte auf Englisch verfasst!
In Großbritannien fand Danielle Zinn einen Verlag, der das Buch unter dem Titel „Snow Light“ herausbrachte. „Das war schon etwas ganz Besonderes“, sagte Danielle Zinn. „Für meine deutschsprachige Leserschaft habe ich den Krimi später zurückübersetzt“, fügte sie hinzu.
Nach dieser interessanten Einführung lauschte ein begeistertes Publikum von über 30 Gästen den vorgetragenen Passagen und tauchte ein in die erzgebirgisch-weihnachtliche Welt des Buches, die durch einen grausamen Mord jäh gestört wurde. Ob der Täter am Ende entlarvt werden konnte, verriet Danielle Zinn allerdings nicht. Damit nährte sie die Neugier der Gäste, die mit Freuden ein Buch erwarben und es von der Autorin auch gleich signieren ließen.
Im Laufe ihrer Lesung ging Danielle Zinn auch etwas näher auf die Vorgehensweise des Mörders ein, der sein Opfer mit einem Sportdegen umgebracht hatte. Da die Autorin selbst etliche Jahre als Fechtsportlerin aktiv war, konnte sie aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen. Obendrein brachte sie Teile ihrer Ausrüstung mit und es kam einer Showeinlage gleich, als Danielle Zinn selbst den Degen zückte. Die krimiinteressierten Gäste staunten nicht schlecht und bedankten sich mit einem langanhaltenden Applaus bei Danielle Zinn, die ihren Heimatort Crottendorf zum Schauplatz des furchtbaren Verbrechens gemacht hatte.
„Wenn ich das nächste Mal ins Erzgebirge fahre, werde ich es mit ganz neuen Augen betrachten“, meinte Adriana Bellmann nach der Lesung und bedankte sich herzlich bei der Autorin und beim Team des Sächsischen Landesverbandes. „Ohne die hervorragende Arbeit des Deutschen Bibliotheksverbands wäre die Veranstaltung nicht möglich gewesen. Wir werden uns auf alle Fälle auch zum nächsten ‚Literaturforum‘ für eine Buchlesung bewerben!“
Der rundum gelungene Veranstaltungsabend wurde ergänzt durch ein kleines Getränkeangebot, welches das „Schlosscafé Ponitz“ für die Gäste der Lesung bereithielt.
Linkes Foto: Die Autorin Danielle Zinn (2.v.l.) mit Aline Fiedler, Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (3.v.l.), der Leiterin der Stadtbibliothek Meerane Adriana Bellmann und Alexander Fischer, Sachgebietsleiter Kultur der Stadtverwaltung Meerane.