Kommunale Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“: Staffelstab 2019 von Schmölln nach Werdau

Seit dem Jahr 2001 haben sich die sächsischen Städte Crimmitschau, Meerane und Werdau mit den Thüringer Städten Gößnitz und Schmölln zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“ zusammengefunden. Im Jahr 2009 erfolgte die Einbindung der Gemeinden Langenbernsdorf (Sachsen) und Ponitz (Thüringen).

Vereinbart ist, dass im Jahresrhythmus eine der Städte die organisatorische Verantwortung trägt. Für das Jahr 2018 war dies die Stadt Schmölln; ihr folgt in 2019 die Stadt Werdau. So trafen sich im Januar die Bürgermeister zur Staffelstabübergabe im Werdauer Rathaus. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“ widmet sich Themen, die die Landesgrenze überschreiten. Dazu zählen aktuell die Entwicklung von Konzepten und der Austausch von Erfahrungen rund um das Thema E-Mobilität und vor allem Möglichkeiten der Ladeinfrastruktur verschiedener E-Fahrzeuge. Oberbürgermeister Stefan Czarnecki übernahm jetzt die Koordinationsaufgabe.
Die jährlichen Sitzungen der Bürgermeister dienen fernen der Kooperation ihrer Verwaltungen und dem grenzüberschreitenden Gedankenaustausch.

Foto: Sven Schrade, Bürgermeister der Stadt Schmölln (rechts) übergibt den Staffelstab an seinen Werdauer Amtskollegen Oberbürgermeister Stefan Czarnecki. Foto: SV Werdau 

Information zum Namen „terra plisnensis“: Der Ursprung der Region geht bis zum Ende des 6. Jahrhunderts zurück, als die Slawen den Pleißen-Raum besiedelten und diesen als „pagus plisni“ (Pleißengau) bezeichneten („plisni“ = sorbisch für Pleiße). Im Zuge der Eroberungen von König Heinrich I. (876-936) wurde die Region in das Heilige Römische Reich integriert. Ausgehend von Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) bekam das Reichslandterritorium „terra plisnensis“ (lateinische Kartenbezeichnung der Region) unter den Staufern mehr Gewicht. Es umfasste damals eine Region, deren Kern in etwa die Städte Zeitz, Werdau, Crimmitschau, Altenburg, Zwickau, Schmölln und Waldenburg beinhaltete und somit weit über das Flussgebiet der Pleiße hinaus griff. Mit dem zunehmenden Einfluss verschiedener Grafengeschlechter kam die Region in deren Besitz, so dass sich bis ins 14. Jahrhundert die Regionsbezeichnung „terra plisnensis“ verlor. Die Städte Crimmitschau, Gößnitz, Meerane, Schmölln und Werdau sowie die Gemeinden Langenbernsdorf und Ponitz sind territorial Teil dieses historischen Raumes. Die Städte wählten im Jahr 2004 für ihre interkommunale Arbeitsgemeinschaft die traditionelle Bezeichnung „terra plisnensis“.