Kommunale Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“: Staffelstab 2018 von Meerane nach Schmölln
Seit dem Jahr 2001 haben sich die sächsischen Städte Crimmitschau, Meerane und Werdau mit den Thüringer Städten Gößnitz und Schmölln zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“ zusammengefunden. Im Jahr 2009 erfolgte die Einbindung der Gemeinden Langenbernsdorf (Sachsen) und Ponitz (Thüringen).
Vereinbart ist, dass im Jahresrhythmus eine der Städte die organisatorische Verantwortung trägt. Für das Jahr 2017 war dies die Stadt Meerane; ihr folgt in 2018 die Stadt Schmölln. So trafen sich am 15.03.2018 im Meeraner Rathaus die Bürgermeister zur Staffelstabübergabe.
Als Staffelstab dient ein Weberschiffchen, da alle Städte die große Tradition der Weberei verbindet. Meeranes Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer übergibt den Staffelstab an seinen Schmöllner Amtskollegen Bürgermeister Sven Schrade.
Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft „terra plisnensis“ widmet sich Themen, die die Landesgrenze überschreiten. Dazu zählt aktuell die Entwicklung und Herausgabe einer Familien- und Freizeitkarte für die Region, die in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Altenburg erfolgt. Bürgermeister Schrade übernahm jetzt diese Aufgabe und wird sie im laufenden Jahr zum Abschluss bringen.
Die jährlichen Sitzungen der Bürgermeister dienen fernen der Kooperation ihrer Verwaltungen und dem grenzüberschreitenden Gedankenaustausch.
Vereinbart wurde für das Jahr 2018 das Thema der Elektromobilität. Emissionsfreie und moderne Mobilität gehört heute für die Städte selbstverständlich dazu. Die Städte wissen, dass sie an Konzepten arbeiten müssen, die diese Mobilität garantieren. So wird die Ladeinfrastruktur für batterieelektrische Fahrzeuge ein Jahresthema sein.
Information zum Namen „terra plisnensis“: Der Ursprung der Region geht bis zum Ende des 6. Jahrhunderts zurück, als die Slawen den Pleißen-Raum besiedelten und diesen als „pagus plisni“ (Pleißengau) bezeichneten („plisni“ = sorbisch für Pleiße).
Im Zuge der Eroberungen von König Heinrich I. (876-936) wurde die Region in das Heilige Römische Reich integriert. Ausgehend von Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) bekam das Reichslandterritorium „terra plisnensis“ (lateinische Kartenbezeichnung der Region) unter den Staufern mehr Gewicht. Es umfasste damals eine Region, deren Kern in etwa die Städte Zeitz, Werdau, Crimmitschau, Altenburg, Zwickau, Schmölln und Waldenburg beinhaltete und somit weit über das Flussgebiet der Pleiße hinaus griff. Mit dem zunehmenden Einfluss verschiedener Grafengeschlechter kam die Region in deren Besitz, so dass sich bis ins 14. Jahrhundert die Regionsbezeichnung „terra plisnensis“ verlor.
Die Städte Crimmitschau, Gößnitz, Meerane, Schmölln und Werdau, sowie die Gemeinden Langenbernsdorf und Ponitz sind territorial Teil dieses historischen Raumes. Die Städte wählten im Jahr 2004 für ihre interkommunale Arbeitsgemeinschaft die traditionelle Bezeichnung „terra plisnensis“.