Kleine Puppenstubenwelt ganz groß: Weihnachtsausstellung zeigt historisches Spielzeug

 

Die Puppenstube ist mit der Advents- und Weihnachtszeit eng verbunden. Auch heute noch wird sie in vielen Familien nur in dieser Zeit hervorgeholt und aufgestellt. Dabei haben sich die Puppenstuben im Laufe der Jahrzehnte natürlich sehr verändert, doch auch mit den modernen Puppenhäusern haben die Puppenstuben aus der Zeit der Großeltern gemeinsam, dass sie die Wohnwelt im Kleinformat zeigen.
In der diesjährigen Weihnachtsausstellung im Meeraner Heimatmuseum stehen Puppenstuben im Mittelpunkt, und hier machen nicht nur die Kleinsten große Augen, auch erwachsene Besucher lassen sich von den liebevoll arrangierten Ausstellungstücken begeistern, wie man bereits zur Ausstellungseröffnung am 1. Dezember 2017 sehen konnte. In den kleinen Stuben, die Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Küche abbilden, kann man auf Entdeckungsreise gehen, so vielfältig sind diese ausgestattet.

Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer und Cornelia Sommerfeld vom Heimatmuseum freuten sich zur Eröffnung der Schau über viele interessierte Besucher. "Es ist eine schöne Idee, die Weihnachtsausstellung der Puppenstube als klassisches Spielelement zu widmen", sagte der Bürgermeister und berichtete über seine eigenen Erinnerungen an Puppenstuben in seiner Kindheit, die natürlich damals meist den Mädchen vorbehalten waren.
Cornelia Sommerfeld zeigte kurz die historische Entwicklung der Puppenstuben auf, die zuerst Kunstwerke und Schaustücke waren und erst später auch zum Spielzeug wurden. "Wir haben zahlreiche Stücke im Depot, die wir schon länger wieder einmal zeigen wollten. Zudem hat das Museum in den vergangenen Jahren weitere Stücke als Schenkung erhalten", informierte sie. Neben Puppenstuben, die unter anderem mit Mobiliar aus den 1930er bis 1950er Jahren eingerichtet sind, ist auch weiteres historisches Spielzeug zu sehen, darunter das Modell eines Rummelplatzes, Autorennbahnen, Puppen und Kaufmannsladen. Aber auch das Weberhäuschen aus dem Museumsbestand und die Tempelpyramide werden gezeigt.

Erneut wurde das Heimatmuseum von Bürgerinnen und Bürgern mit verschiedenen Exponaten für die Weihnachtsausstellung unterstützt. Ein besonderes Dankeschön richtete Cornelia Sommerfeld daher an die Leihgeber, außerdem an den Posaunenchor St. Martin, der die Ausstellungseröffnung musikalisch umrahmte, und an die Meeraner Kindertagesstätten, die erneut Baumschmuck für die Tannenbäumchen in der Ausstellung gebastelt haben.

Geöffnet ist die Weihnachtsausstellung im Heimatmuseum im Alten Rathaus, Markt 3, bis zum 14. Januar 2018 zu den folgenden Zeiten:
Montag 9 bis 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr. Am 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember 2017, werden die Gäste von 14 bis 17 Uhr erwartet.

„Eine Puppenstube bzw. ein Puppenhaus ist die Nachbildung einer Wohnung oder eines Hauses im Kleinformat, für Miniaturpuppen möbliert und eingerichtet. Das älteste bekannte Puppenhaus wurde 1558 für Herzog Albrecht V. von Bayern gebaut – allerdings nicht als Spielzeug, sondern als kleines Kunstwerk und Schaustück. Im 17. und 18. Jahrhundert griffen reiche Patrizierfamilien in Nürnberg und Augsburg diese Idee auf und ließen sich ihre Häuser im Kleinformat nachbauen, um ihren Reichtum zu zeigen. Zu dieser Zeit waren sie lediglich Präsentationsobjekte. Erst im Biedermeier entstanden die ersten Puppenstuben für Mädchen, um sie spielerisch auf ihre spätere Aufgabe als Hausfrau vorzubereiten. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts gab es auch einzelne Räume als Puppenstube, vor allem als Salons und Puppenküchen, die mit allen nötigen Küchengeräten ausgestattet waren. Zu dieser Zeit kam auch der Kaufladen auf. Dabei war es früher in Deutschland üblich, die Puppenstube zur Bescherung an Heiligabend aufzubauen und sie nach Weihnachten zum Dreikönigstag wieder einzupacken und auf dem Dachboden zu verstauen, sodass lediglich kurze Zeit damit gespielt werden konnte.“ (wikipedia.de)

Der Posaunenchor St. Martin umrahmte die Ausstellungseröffnung.

Puppenstuben und Spielzeug aus der Zeit der Großeltern sind in der diesjährigen Weihnachtsausstellung im Heimatmuseum zu sehen.  

 Zur Ausstellungseröffnung wurden die gezeigten Exponate bewundert.    Bürgermeister Professor Dr. Ungerer und Museumsleiterin Cornelia Sommerfeld.

 

Wie in jedem Jahr schmücken kleine Tannenbäumchen die Ausstellungsräume, gestaltet mit selbst gebasteltem Weihnachtsschmuck von Mädchen und Jungen der Meeraner Kindereinrichtungen. Ein weiteres Bäumchen ist im Höhlermuseum zu sehen.