Grundsteinlegung für Halle 7 im Industriepark Meerane erfolgt / Volkswagen wird Hallenneubau als Logistikzentrum für Elektroplattform MEB nutzen
Grundsteinlegung für die Halle 7 im Industriepark Meerane: Dr. Ludwig Fazel, Volkswagen AG, Cathleen Frost, metaWERK AG, Staatssekretärin Ines Fröhlich, Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer, Meerane, und Carsten Michaelis, Beigeordneter des Landkreises Zwickau (v.l.n.r.).
Die Geschichte des 2017 begründeten Industriepark Meerane ist eine Erfolgsgeschichte. Der Industriepark umfasst rund 230.000 Quadratmeter Hallenfläche für 12 angesiedelte Unternehmen. Bis Ende 2022 werden rund 750 Mio. Euro investiert sein, 17 Investoren sind an dem Gesamtprojekt beteiligt. Rund 2.500 Vollzeitarbeitsplätze sind in Summe am Standort entstanden.
Mit der am 25. April 2022 erfolgten feierlichen Grundsteinlegung für die Halle 7, der letzten Halle im Industriepark, erhält diese Geschichte ein weiteres Kapitel und zugleich einen würdigen Abschluss.
Auf der Baustelle für die Halle 7 trafen sich am 25. April 2022 Vertreter der metaWERK AG als Bauherr, Investor und Vermieter der neuen Halle und Vertreter von Volkswagen als künftiger Nutzer gemeinsam mit den Ober-/Bürgermeistern der Städte Meerane und Crimmitschau, Vertretern des Landkreises Zwickau, der IHK Zwickau und zahlreichen weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft. Aus der Landespolitik wurde in Vertretung des Staatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Martin Dulig die Staatssekretärin Ines Fröhlich begrüßt.
Cathleen Frost, Vorstand metaWERK AG, begrüßte die Gäste. „In den nächsten Wochen wird an dieser Stelle die Halle 7 des Industrieparks Meerane entstehen. Wir freuen uns, dass sich Volkswagen für uns und den Standort Meerane entschieden hat, und wir freuen uns, an maßgeblicher Stelle an diesem Zukunftsprojekt beteiligt zu sein. Der Bau dieser Halle ist gleichzeitig ein würdiger Abschluss des Industrieparks Meerane. Wir sind sehr stolz auf das, was hier geschaffen wurde“, sagte sie und betonte: „Die Erfolgsgeschichte ist durch die gute Zusammenarbeit mit den Städten Meerane und Crimmitschau und zahlreichen weiteren Partnern gelungen!“
Cathleen Frost verwies auf den engen Zeitplan: Im Dezember 2022 soll die Halle weitgehend fertiggestellt sein, damit diese Anfang 2023 von Volkswagen übernommen werden kann.
Staatssekretärin Ines Fröhlich überbrachte die Grüße von Wirtschaftsminister Martin Dulig, der aufgrund einer kurzfristig anberaumten Sondersitzung nicht nach Meerane kommen konnte. „Die heutige Grundsteinlegung ist ein toller Anlass. Sie reiht sich ein in die Erfolge des Autolandes Sachsen. 750 Mio. Euro Investitionen und rund 2.500 Arbeitsplätze sind eine Erfolgsgeschichte sondergleichen“, sagte sie und fügte hinzu: „Der Hallenneubau in Meerane zeigt, welche Wertschöpfungspotenziale die Transformation insgesamt freisetzt und wie der einhergehende Strukturwandel gelingen kann. Dass mutige Unternehmer die Chancen der Elektromobilität hier in Sachsen nutzen, zeigt die Innovationskraft des Freistaates.“
Der Meeraner Bürgermeister Professor Dr. Lothar Ungerer verwies auf das zentrale Motiv für das Entstehen des Industrieparks Meerane: „Gerade in der volatilen wirtschaftlichen und politischen Situation, in der wir uns 2022 befinden, sind gute Nachrichten über industrielle Zukunftsprojekte wichtig. Sie zeigen, dass wir nicht von dem Weg abweichen, durch technologischen Wandel die Führung der industriellen Entwicklung in Deutschland, hier mit dem Fokus auf unsere Region, zu behalten und voran zu treiben.“
Der Bürgermeister freute sich über das große Interesse an der Grundsteinlegung, dankte metaWERK und Volkswagen und begrüßte alle Anwesenden herzlich, darunter seinen Crimmitschauer Amtskollegen André Raphael, den Beigeordneten des Landkreises Carsten Michaelis sowie Jens Hertwig und Torsten Spranger von der IHK Zwickau.
„Standortentwicklung beinhaltet die Einbindung umfassender Leistungen, vom Grundstückserwerb über die Planung, die Finanzierung und den Bau von schlüsselfertigen Bauten sowie deren anschließenden Verkauf oder Betrieb“, sagte er und betonte: „Das ist dank metaWERK gelungen.“ Er verwies erneut auf das, was Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung für die Stadt Meerane und ihre Mitarbeiter bedeuten: „Wir dienen, damit Sie, die Unternehmen, verdienen. Die Kooperation mit den Unternehmen ist eine Win-Win-Situation – es entstehen Arbeitsplätze in unserer Region, die Lebensqualität und das Steueraufkommen steigen.“
Die neue Halle 7 wird Volkswagen künftig als Logistikzentrum für sein Plattformgeschäft nutzen. Im Zentrum steht die Elektroplattform MEB, die ab 2023 auch bei externen Partnern zum Einsatz kommt.
Dazu informierte Dr. Ludwig Fazel, Strategiechef von Volkswagen Group Components und Leiter des Bereichs Platform Business: „Das neue Logistikzentrum Meerane ist für uns der nächste Meilenstein beim Aufbau des Plattformgeschäfts. Unsere Komponenten und Plattformen werden künftig auch in Fahrzeugen zum Einsatz kommen, die nicht zu Volkswagen gehören, etwa bei Ford. Dafür bauen wir jetzt die notwendigen Liefer- und Logistikketten auf. Volkswagen wird dadurch zum Zulieferer und der Standort Meerane spielt dabei eine wichtige Rolle.“ Um den Warenstrom zu optimieren, soll ein Großteil der Komponenten künftig im Logistikzentrum Meerane konsolidiert, vorkonfektioniert und dann gebündelt an den Bestimmungsort geliefert werden. Perspektivisch werden in der Logistikhalle rund 120 Arbeitsplätze entstehen.
Carsten Michaelis, Beigeordneter des Landkreises Zwickau, betonte die Bedeutung Meeranes als Drehkreuz der E-Mobilität. „Der Landkreis Zwickau ist nicht nur der am dichtesten besiedelte Landkreis in Sachsen, sondern ein Motor der sächsischen Wirtschaft. Und es macht uns natürlich auch stolz, dass mit dem künftigen Logistikzentrum von Volkswagen nun der Osten den Westen beliefert.“
Generalunternehmer für das Baugeschehen ist die Firma Klebl GmbH, Projektleiter für die Halle 7 ist Daniel Kalklösch. Gemeinsam mit Ralf Vogel von Klebl füllten die Redner die Kapsel, die in den Grundstein eingelassen wurde, darunter ein aktuelles Amtsblatt der Stadt Meerane und die Baugenehmigung für die Halle 7, ein kleines Modell einer Plattform, ein Ansichtsplan und eine Glücksmünze.
Die Erdarbeiten auf der Baustelle laufen bereits seit einigen Wochen, eine erste Säule war zur Grundsteinlegung bereits montiert. Dieser Säule werden in den nächsten Monaten rund 1000 Fertigteile folgen, informierte Ralf Vogel.
Die Gäste der Grundsteinlegung konnten im Anschluss die Halle 4 – Volkswagen Braunschweig MEB Achsmontage Meerane – gemeinsam mit Standortleiter Michael Pietsch besichtigen (Fotos). Auch eine Besichtigung der Halle 5 – Volkswagen Werk Zwickau Externes Versorgungszentrum der Volkswagen Sachsen GmbH für das Fahrzeugwerk Zwickau – war möglich; dort informierte Standortleiter Tom Schmidt.
Fotos: Fotoagentur pro picture
Wissenswertes zum Industriepark Meerane
Dem Industriepark steht ausreichende regenerativ erzeugte Energie für den Bedarf der Unternehmen und der Infrastruktur zur Verfügung. Im unmittelbaren Umfeld des Industrieparks sowie des gesamten Gewerbeareals entwickelten sich seit dem Jahr 2004 Anlagen zur Erzeugung von Wind- und Solarstrom durch und für das örtliche Stromnetz der Stadtwerke Meerane. Aktuell entstehen durch die Stadtwerke Meerane zwei weitere Sonnenkraftwerke (Solarparkanlagen IV und V). Der erneuerbare Netzumsatz beträgt ca. 20 GWh.
Die Nachhaltigkeit am Standort wird – zusammengefasst - vor allem von folgenden Faktoren geprägt:
• Verfügbarkeit einer LNG-Tankstelle am Standort
• Elektrische Energieversorgung zu 100 % aus regenerativen Quellen (Windkraft und Photovoltaik im unmittelbaren Umfeld des Standorts)
• Einhaltung der strengen Maßstäbe des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
• Schonender Umgang mit dem Oberflächenwasser durch naturnah eingebettete Becken- und Rückhalteanlagen.
Die Stadt Meerane entwickelte die Wasserbehandlungsanlagen sowie die Grün- und Ausgleichsflächen nach dem Prinzip einer „Schwammstadt“ mit ihren Vorteilen für geregelten Abfluss von Regenwasser, Verdunstung und Kühlung. Zentraler Bestandteil der Regenrückhaltung sind terrassenartig angelegte Rückhaltebecken als Zwischenspeicher. Das Ziel der Schwammstadt ist, das Niederschlagswasser dort zwischenzuspeichern, wo es fällt. Ein Großteil kann über "grüne Elemente" wie Mulden, Baumrigolen u.a. verdunstet und vor Ort versickert werden, was wiederum den Abfluss stark reduziert und dem Wasserhaushalt nützt.
• Verfügbarkeit von direkter Glasfasertechnologie in die Gebäude nach breitbandiger Erschließung durch die Stadtwerke Meerane mit unbegrenzter Lichtwellengeschwindigkeit.
Wichtige Investitionen in die Infrastruktur stehen noch an. Zur Erschließung des Industrieparks wurde bereits im Oktober 2021 die Direktanbindung an die B 93 am Meeraner Kreuz in Betrieb genommen. Zur mittelfristigen Absicherung einer zukunftsgerichteten Erschließung sind außerdem noch ein Bahnanschluss im Osten des Meeraner Gewerbeareals und der Autobahnanschluss Crimmitschau / Meerane-West ganz im Westen des Industrieparks erforderlich. Die neue Autobahnanschluss-Stelle soll mit Investitionsmitteln des Bundes und des Freistaates Sachsen in den nächsten 3-4 Jahren realisiert werden. Damit würde, wie zuvor auch für die Ortsdurchfahrt Waldsachsen gelungen, zusätzlich die Ortsdurchfahrt Gablenz spürbar und endgültig entlastet. Hinzu käme eine dem Stand der Technik entsprechende verkehrliche Verbindung der Gewerbeareale der Städte Meerane und Crimmitschau.
Hier kann mansich noch aktuelle Luftaufnahmen ansehen:
DROHNENFLUG metaWERK
(Pressemitteilung metaWERK)