Grünschnitt und Grünabfälle gehören nicht in den Wald
Das Bewusstsein für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung wächst. Doch ein immer wieder auftretendes Problem stellt die illegale Entsorgung von Grünschnitt und Grünabfällen dar. Oft landen Äste, Sträucher oder Rasenschnitt nach Gartenarbeiten fälschlicherweise im Wald, was nicht nur einzelne Bäume gefährdet, sondern das Ökosystem Wald aus dem Gleichgewicht bringen kann, informiert Janina Albrecht, die für Meerane zuständige Revierleiterin vom Staatsbetrieb Sachsenforst.
Es ist ein einfacher Weg, die im eigenen Grundstück anfallenden Gartenabfälle im nahegelegenen Wald zu entsorgen. Das Ablagern von Grünabfällen im Wald ist jedoch aus mehreren Gründen problematisch. „Zum einen beeinträchtigen nicht kompostierte oder unsachgemäß abgelegte Abfälle den natürlichen Nährstoffkreislauf des Waldbodens. Während in Gärten durch die Pflege und Düngung oft ein spezielles Mikrosystem herrscht, können die Abfälle im Wald das empfindliche ökologische Gleichgewicht stören. Ein weiteres Problem ist die Verbreitung von Krankheiten und Schädlingen. Diese gelangen durch Gartenpflanzen in den Wald und breiten sich dort oftmals unkontrolliert aus, da sie keine natürlichen Gegenspieler haben. Vor allem die Pflanzen selbst, welche nicht in unseren Wäldern wachsen würden, verbreiten sich unaufhaltsam und nehmen den Waldpflanzen den Lebensraum. Ein typisches Beispiel ist das Drüsige (Indische) Springkraut. Diese bis zu zwei Meter große rosa blühende Pflanze verdunkelt den Waldboden und verdrängt dadurch heimische Flora. Die richtige Entsorgung von Gartenabfällen ist nicht nur eine Frage der Sauberkeit, sondern eine Frage der Verantwortung gegenüber der Natur“, erklärt die Revierleiterin.
Auch in der näheren Umgebung von Meerane gibt es spezielle Sammelstellen für Grünabfälle, an denen diese umweltgerecht entsorgt werden können. Wer seinen Grünschnitt im Wald entsorgt, verstößt zudem gegen das Waldgesetz sowie gegen das Abfallrecht und kann mit einem Bußgeld belangt werden.
Janina Albrecht: „Durch die falsche Entsorgung der Grünabfälle entstehen zusätzlich Schäden im Wald und an den Bäumen, welche nicht umkehrbar sind. So sterben Bäume ab, der Waldboden wird durch die Abfälle verändert, Baumwurzeln werden teilweise erdrückt, nehmen die falschen Nährstoffe auf und die Wurzeln sterben ab. In Summe führt das zu einer Instabilität der Bäume, was zu einer Gefahr für Waldbesucher wird. Bei Kontrollen sind zwar Anzeichen zu sehen, dass der Baum abstirbt, aber ob der Baum aufgrund seiner Wurzeln standsicher ist, erkennt man von außen nicht."
Fazit: Grünschnitt und Grünabfälle haben im Wald nichts verloren! Wer sich bewusst für die richtige Entsorgung entscheidet, trägt zum Erhalt der Natur bei.