Aus der Sitzung des Ausschusses Kultus und Soziales vom 18. März 2025

Zur Sitzung des Ausschusses für Kultus und Soziales begrüßte Bürgermeister Jörg Schmeißer am 18. März 2025 die Mitglieder des Ausschusses, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Gäste im Neuen Rathaus. Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Jahresberichte Soziale Arbeit 2024 und Sachgebiet Kultur 2024.
Im Tagesordnungspunkt 1 – Jahresbericht Soziale Arbeit stellte Stefanie Trinks, Sachgebietsleiterin Bildung und Soziales der Stadtverwaltung Meerane, den Bereich Soziale Arbeit vor. Juliane Richter, Jugendclub „Beverly Hill’s“ e.V., Koordinatorin der Partnerschaft für Demokratie Meerane, informierte zu den Aktivitäten im Rahmen des Förderprogrammes.

Wie Stefanie Trinks informierte, konnten die bereits bestehenden vielfältigen Angebote im Bereich Soziale Arbeit auch im vergangenen Jahr noch weiter ausgebaut werden. Zu den regelmäßigen Beratungsangeboten im Sozialhaus „Alte Post“ (darunter: Sozialarbeiterin der Stadt Meerane, Friedensrichterin, Integrationsberatung, Schwangerschafts- und Familienberatung, Erziehungsberatung, Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle, Behinderten-Beratung, Schuldnerberatung, Hospiz- und Palliativberatungsdienst, Opferhilfe Sachsen e.V., Energieberatung der Verbraucherzentrale Sachsen e.V., Lohnsteuerhilfeverein, Beratung Sächsische Krebsgesellschaft e.V.) kam im vergangenen Jahr die monatlich stattfindende Sprechstunde der Seniorenbeauftragten der Stadt Meerane dazu.
Auch die Seniorenarbeit wurde erweitert. Zu den regelmäßigen Angeboten zählen das Generationenprojekt „Jung & Alt gemeinsam fröhlich“, die Seniorengymnastik im Volkshaus, der Seniorentreff „Ringtreff“ sowie nach der Umgestaltung und Eröffnung des „Treffpunkt Ost 36“ Ende 2024 ein Spielenachmittag und ein Reparaturtreff. Die neue Seniorenbeauftragte Denise Schinzel hat im Januar 2024 ihre Arbeit aufgenommen. Sie sammelt die Anliegen der Senioren und fungiert als Bindeglied zur Verwaltung, so Stefanie Trinks.
Dank der Unterstützung von Sponsoren konnten im vergangenen Jahr auch zwei Seniorenweihnachtsfeiern in der Stadthalle angeboten werden, nachdem der erste Termin in kurzer Zeit ausgebucht war.
Im Rahmen des Förderprogrammes Ein Quadratkilometer Bildung Meerane wurden im vergangenen Jahr die Schwerpunkte Sprachbildung, Individuelles Lernen, Elternarbeit, Resilienzförderung und Übergangsgestaltung mit verschiedenen Projekten untersetzt. Stefanie Trinks stellte diese den Stadträtinnen und Stadträten vor, ergänzt durch zahlreiche Fotos.
Zum Schwerpunkt Sprachbildung gehören unter anderem Lesepatenschaften, die Betreuung der Schulbücherei und das Leseförderprogramm „Tutoring for all“ an der Lindenschule, die Ehrenamtliche Lernbegleitung an der Friedrich-Engels-Schule, ein Deutsch-Sprach-Kurs für Mütter/Familien in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie, Vorlesestunden und Veranstaltungen mit der Stadtbibliothek Meerane.
Familien-Workshops (z.B. Kochkurse und Kurse zur gesunden Ernährung) und das Elterncafé in der Kindertagesstätte Buratino werden unter anderem im Schwerpunkt Elternarbeit umgesetzt.
Projekte wie das „Haus der kleinen Forscher“ am Hort Lindenschule, Gartenprojekte in der Kindertagesstätte und im Hort Regenbogen oder die Projektwoche „Falknerei“ mit der Kindertagesstätte Regenbogen wurden im Rahmen des Schwerpunktes Individuelles Lernen unterstützt.
Zum Schwerpunkt Resilienzförderung wurden unter anderem die Projekte „Starke Kinder brauchen keine Muskeln“ mit der Lindenschule und der Friedrich-Engels-Schule umgesetzt und die „1. Meeraner Präventionswoche“ in Zusammenarbeit mit der Partnerschaft für Demokratie durchgeführt. Rund 1.500 Teilnehmer konnten hier aus 40 verschiedenen Angeboten wählen, darunter Workshops und Vorträge zu den Themen Medienbildung, Sucht oder Mobbing. Die Präventionswoche soll auch 2025 durchgeführt und ausgebaut werden, informierte Stefanie Trinks.
Weitere Projekte und Veranstaltungen konnten im vergangenen Jahr mit Unterstützung des Förderprogrammes Ein Quadratkilometer Bildung Meerane umgesetzt werden, informierte Stefanie Trinks. Dazu zählen der Sozialtag im Rahmen der Festwoche zur 850-Jahr-Feier der Stadt Meerane Anfang Juni 2024, das Projekt „denk!mal FREIHEIT“ der Goetheschule und der Tännichtschule und die Aktion „Mein Meerane im Lichterzauber“, bei der Meeraner Kindertagesstätten, Horte und Schulen Schaufenster in der Meeraner Innenstadt gestalteten.
Dazu zählen weiterhin Fort- und Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte, die Fortbildung „Werte im Quadrat“ für vier Fachkräfte, der Fachtag „Schulabstinenz“ und das im vergangenen Jahr neu gestartete Projekt „Wunschgroßeltern“.
Bürgermeister Jörg Schmeißer richtete im Anschluss an den Vortrag ein Dankeschön an Stefanie Trinks und ihr Team: „Sie leisten eine immens wichtige und notwendige Arbeit“, betonte er.

Juliane Richter, Jugendclub Beverly Hill‘s, informierte im Anschluss die Mitglieder des Ausschusses zum Förderprogramm „Partnerschaft für Demokratie Meerane“.
Sie stellte Projekte und Veranstaltungen vor, die mit Unterstützung der verschiedenen Fördertöpfe (darunter Aktionsfonds, Jugendfonds, PR Fonds) in Meerane organisiert und umgesetzt werden konnten.
Zu den Projekten mit Unterstützung aus dem PR Fonds zählt die Musikalische Lesung „75 Jahre Grundgesetz“ mit Roman Knižka und dem Ensemble OPUS 45 im September 2024, die mit 160 Gästen auf eine große Resonanz stieß. Im März 2025 waren die Künstler mit einer musikalischen Lesung zum Thema „80 Jahre Kriegsende“ erneut in Meerane. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden, so Juliane Richter, ebenso wie die Veranstaltungsreihe „Kontrovers vor Ort“.  Im vergangenen Jahr gab es weiterhin erneut einen Bürgerbrunch, außerdem wurde der 1. demoSlam veranstaltet und ein Vereinsstammtisch durchgeführt. Initiiert wurde im vergangenen Jahr ein interkultureller Frauentreff mit verschiedenen Aktivitäten. Die Räumlichkeiten im Treffpunkt Ost wurden ebenfalls umgestaltet.
Über den Jugendfonds wurden 2024 unter anderem die Jugendkulturnacht (mit Siebdruck, Bubble-Soccer, Graffiti, Drums- & Loopstation sowie anschließender Disco), Angebote zur Landtagswahl an der Tännichtschule und „Kino für alle“ (Filmvorführung mit anschließender Gesprächsrunde) umgesetzt.
Mit Mitteln aus dem Aktionsfonds konnten das Theaterpädagogische Projekt zum Thema „Kinderrechte“ in Kooperation mit dem Creative Change e.V. am Evangelischen Kindergarten, das Zeltlager der Jugendfeuerwehr in den Sommerferien und das Generationsprojekt 2.0 der Kita Buratino unterstützt werden, ebenso das Projekt „Sichtbarkeit durch Kreativität“ in Kooperation mit dem Meeraner Kunstverein oder die Erarbeitung eines Toleranzsongs mit Jugendlichen aus der Berufsvorbereitung der GBF und des Jugendclubs. Dieser Song, verwies Juliane Richter, wurde innerhalb des Wettbewerbs “3mal10“ ausgewählt und wird auf dem Deutschen Jugendhilfetag in Leipzig gezeigt.
Unterstützt wurden weiterhin die 1. Meeraner Präventionswoche und verschiedene Aktionen (u.a. Ausstattung Bücherzelle der Spielplatzinitiative Crotenlaide und Sommercamp des SV Motor Meerane) im Rahmen der Kleinstprojekte.
Innerhalb der Förderperiode 2021 bis 2024 wurden insgesamt 112 Projekte und Veranstaltungen mit rund 6.700 Teilnehmenden durchgeführt. 21 verschiedene Projektträger wurden unterstützt.
Am 1. Januar 2025 ist die neue Förderperiode gestartet, die diesmal acht Jahre bis 2032 umfasst, so Juliane Richter. Zu den Neuerungen der Förderperiode gehört die Pauschalbetragsförderung, die sie kurz erläuterte, und die Erstellung einer Situations- und Ressourcenanalyse (Analyse der Ist-Situation und Problemlagen, Analyse der Ressourcen und Potenziale, Ansätze zur Problemlösung) innerhalb des ersten Jahres. Diese Situations- und Ressourcenanalyse wird Juliane Richter im Rahmen der Masterarbeit ihres Studiums „Präventionsmanagement“ erstellen.
Zum Abschluss ihres Vortrages gab Juliane Richter einen kurzen Ausblick auf geplante Vorhaben im Jahr 2025. Dazu zählen die Fortführung des demoSlam, die erneute Beteiligung und Unterstützung der Präventionswoche, die Praxistage „Freiraum nutzen – gemeinsam anpacken“ mit der Tännichtschule sowie Lesungen mit Dmitrij Kapitelmann („Russische Spezialitäten“) und Jakob Springfeld („Der Westen hat keine Ahnung, was im Osten passiert“).
Bürgermeister Jörg Schmeißer dankte Juliane Richter für ihre Ausführungen und die geleistete Arbeit, mit der Bitte, diesen Dank auch an alle Helferinnen und Helfer weiterzugeben. „Es gibt viele wichtige Angebote im Bereich Soziale Arbeit in unserer Stadt. Bitte tragen Sie das weiter“, wandte er sich an die Stadträtinnen und Stadträte.
Von Seiten des Ausschusses gab es einige Anfragen zu verschiedenen Themen und das Angebot, auch über den Schaukasten am Friedhof Veranstaltungen zu bewerben.

Im Tagesordnungspunkt 2 – Jahresbericht 2024 des Sachgebietes Kultur, Dezernat 1, informierte Sachgebietsleiter Alexander Fischer über die Projekte, Ausstellungen und Veranstaltungen im vergangenen Jahr.
Er stellte zunächst die Bereiche Stadtbibliothek, Stadthalle und Museen der Stadt Meerane mit ihren Angeboten vor. Dazu gehören in der Stadtbibliothek Autorenlesungen, Workshops, Weiterbildungen und Angebote für Schulklassen, im Bereich Stadthalle Veranstaltungen der Stadt Meerane, Veranstaltungen regionaler Vereine und Organisationen sowie externer Veranstalter. Stadthallenleiter Marcus Richter unterstützt dabei auch weitere Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen bzw. Veranstaltungsorten im Stadtgebiet.
Das Angebot der Museen umfasst neben dem Bewahren, Beforschen und der Konzeption von Sonderausstellungen auch Vermittlungsangebote und die Zusammenarbeit mit weiteren Museen und Forschungseinrichtungen.
Eine weiterhin positive Entwicklung verzeichnet die Stadtbibliothek, die Bibliotheksleiterin Adriana Bellmann mit ihrem Team verantwortet. Die Zahl der Entleihungen lag im vergangenen Jahr bei insgesamt 69.759 und damit nur geringfügig unter der Zahl von 2023. Im Vergleich zum Jahr 2022 gab es einen Zuwachs von 13,2 %. Während die Entleihungen bei Printmedien (53.889) leicht um 1,24 % zu 2023 sank, stiegen die Entleihungen bei Non-Prints und Sonstigem (darunter Spiele, Tonies) um rund 8 % auf 12.563. Die Entleihungen bei Kinder- und Jugendliteratur stiegen im Vergleich zu 2023 um 6,4 % auf 20.041.
Bibliotheksbesuche wurden im vergangenen Jahr 14.782 gezählt, ein Plus von rund 5 % zu 2023. Die Zahl der angebotenen Veranstaltungen stieg auf 42. Hier wurden 1.089 Besucherinnen und Besucher gezählt, ein Plus von rund 12 % im Vergleich zu 2023.
Zu den Schwerpunkten der künftigen Arbeit gehören die Entwicklung einer Konzeption für die Neugestaltung der Kinder- und Jugendbibliothek und die Entwicklung von Formaten zu gesellschaftlichen Themen, so Alexander Fischer.
In der Stadthalle Meerane fanden im vergangenen Jahr 53 Veranstaltungen – darunter Konzerte, Vorträge, Bühnenprogramme, Messen, Theater- und Kabarettveranstaltungen und Sozialprojekte – mit insgesamt 11.630 Besucherinnen und Besuchern statt. Dabei stieg die Zahl der Veranstaltungen um rund 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2023, die Zahl der Gäste um rund 40 Prozent, führte Alexander Fischer aus.
Aufgrund der Sanierung der Stadthalle, die im Januar 2025 begann, war bereits im vergangenen Jahr die Erschließung neuer Veranstaltungsorte ein Schwerpunkt. Neuer Hauptspielort, so Alexander Fischer, ist die Neobarocke Post, dazu kommen weitere Veranstaltungsorte wie zum Beispiel das Volkshaus. Zu den Veranstaltungen, die über den Bereich Stadthalle und Stadthallenleiter Marcus Richter organisiert werden, gehören das Kulturwochenende TASTENSPIEL im Mai 2025 und der Meeraner Weihnachtsmarkt.
In den Meeraner Museen – Museum im Alten Rathaus, Werner-Bochmann-Ausstellung, Techniksammlung im Neobarocken Postgebäude – wurden im vergangenen Jahr 2.323 Besucherinnen und Besucher begrüßt sowie weitere 1.943 in den Meeraner Höhlern mit dem Höhlermuseum, informierte Alexander Fischer. In den Höhlern fanden neben den regelmäßigen Führungen, die immer donnerstags angeboten werden, weitere 84 Führungen für Gruppen sowie Sonderveranstaltungen wie die „Gruselführung“ mit dem Jugendclub „Beverly Hills“ statt.
Im Museum im Alten Rathaus konnten im vergangenen Jahr die Sonderausstellungen „Raus aus dem Museum – Warum sich Dinge verändern“, „METROPOLIS MEMORIES – 850 Jahre Wandel“ und „Erlebe die Zeittreppen – Geschichte neu entdecken!“ besucht werden. Die Ausstellung „Ich bin so gerne auf der Welt! – 80. Todestag von Erich Knauf“ wurde von Mai bis November 2024 in einem Ladengeschäft in der Badener Straße gezeigt.
Fortgesetzt wurde die Inventarisierung von Objekten – mit Stand 18. März 2025 2.875 Objekte, die digital über museum.digital eingesehen werden können. Aus dem Bestand des Museums bzw. der Archive ergaben sich verschiedene Forschungsprojekte, die im vergangenen Jahr begannen. Zu diesen zählen zum Beispiel die Rüstung eines Samuraikriegers, zu deren Erforschung es eine Zusammenarbeit mit dem „Samurai Museum Berlin“ gibt, oder eine Geologisch-paläontologische Sammlung mit regionalem Schwerpunkt auf dem Meeraner-Altenburger Raum.
Abschließend blickte Alexander Fischer auf die künftigen Vorhaben, darunter die Neugestaltung der Höhler (Neueröffnung zum Tag des offenen Denkmals), die Einrichtung neuer und zeitgemäßer Depots sowie der Beginn der Restitutionsforschung. Geplant sind drei Sonderausstellungen im Museum und eine neue Pop-Up-Ausstellungsfläche als Schaudepot im Alten Rathaus (Eröffnung zum Internationalen Museumstag am 18.05.).
Auch in diesem Jahr fortgeführt werden die seit 2024 regelmäßig angebotenen Stadtführungen mit Vermittlerin Kerstin Zienert als Judith von Thüringen, die einen großen Zuspruch erfahren, so Alexander Fischer.
Bürgermeister Jörg Schmeißer dankte auch Alexander Fischer und seinem Team für die geleistete Arbeit.