Auf Wiedersehen Birgit Jantsch – Verabschiedung langjähriger Baudezernentin

Meeraner Straßen, Plätze und Flächen sind vielen bekannt, „doch kaum einer denkt daran, dass all das jemand geplant, genehmigt, koordiniert und durchgeboxt hat“, so Bürgermeister Jörg Schmeißer. Das meint er wortwörtlich, denn in der Baubranche bedarf es Durchsetzungskraft. Die besitzt die langjährige Baudezernentin Birgit Jantsch, die sich am 9. Juli 2025 nach 34 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedete.
Viele Kolleginnen und Kollegen, darunter auch ehemalige Mitarbeiterinnen, kamen ins Neue Rathaus, um ihr zu danken und alles erdenklich Gute für die Zukunft zu wünschen. Natürlich gab es auch ein Abschiedsgeschenk! Passend zu Birgit Jantsch, musste es dabei handfest zugehen. So staunte diese nicht schlecht, als sie die Bodenplatte mit eingemeißelten Gebietsumgrenzungen und Baubezeichnungen ihrer zahlreichen Projekte entdeckte. Sie hat Fußspuren im Stadtgebiet hinterlassen, die bleiben werden. Diese Sonderanfertigung hat in ihrem Garten nun bereits einen Ehrenplatz gefunden.
Herzliche Worte sprach Bürgermeister Jörg Schmeißer und begann mit einem Zitat aus dem englischen Roman „Woodstock, oder: Der Cavalier“ von Walter Scott: „‚Jedes Ding hat ein Ende,‘ sagte der Bürgermeister, ‚und eine Wurst hat zwei Enden – Ew. Gnaden werden verzeihen, daß ich gern ein Späßchen mache.‘“
Ein Zitat, das in doppelter Hinsicht auch auf Birgit Jantsch zutrifft. Einerseits auf das Ende ihres Arbeitslebens und auf der anderen Seite die zwei Enden der Wurst, die im persönlichen Bezug zur Familiengeschichte von Birgit Jantsch stehen. Denn in Meerane war ihr Vater als Fleischer stadtbekannt und so auch seine Tochter. Diese schlug zwar eine andere Laufbahn ein aber wurde in der Stadt ebenfalls zu einer wahren Institution.

Ihre Tätigkeit bei der Stadt Meerane begann sie am 15. April 1991 als Abteilungsleiterin Tiefbau und wurde später Fachbereichsleiterin. Bis 2025 führte sie als Dezernentin das Baudezernat und betreute mit Engagement und Fachkompetenz unzählige Bauprojekte. Darunter stadtbildprägende Maßnahmen wie der Bau der Italienischen Treppe am Teichplatz, die Gestaltung des Umfeldes rund um das Neue Rathaus, die Umgestaltung des Bahngeländes mit der „Freizeit an der Bahn“, Straßenbau im gesamten Stadtgebiet, Errichtung von Spielplätzen, Hochwasserschadensbeseitigung, Brachenbeseitigung, Renaturierung, Glasfaserausbau und die kürzlich beendete Maßnahme zur Gestaltung des Platzes an der Chemnitzer Straße – Es sind zu viele Projekte, um alle zu benennen. Doch in besonderer Erinnerung wird Birgit Jantsch ihr Lieblingsprojekt Meer 38 bleiben, nicht zuletzt, weil sie zur Eröffnung am 7. November 2011 Geburtstag feierte.
„Nicht nur fachlich, sondern auch menschlich verlässt uns heute eine unvergleichbare Mitarbeiterin und Kollegin. Mit ihrer Ehrlichkeit, Führungsstärke und Durchsetzungskraft hat sie die Stadtverwaltung bereichert. Ich bin sehr froh, drei Jahre lang mit ihr gearbeitet zu haben“, so Bürgermeister Jörg Schmeißer, der im Hinblick auf die baulichen Leistungen ein Zitat Antoine de Saint-Exupérys aufgriff: „Die Zukunft bauen heißt, die Gegenwart bauen. Es heißt, Verlangen zu erzeugen, dass dem Heute gilt.“
Mit ihrer Arbeit, mit Weitblick und Fachverstand hat Birgit Jantsch die Gegenwart und damit die Zukunft gebaut.
Birgit Jantsch richtete ihrerseits persönliche Worte an ihre Kolleginnen und Kollegen. Ihrer Heimatstadt ist sie eng verbunden und wird es auch bleiben. In ihrer Zeit bei der Stadtverwaltung arbeitete sie mit drei Bürgermeistern. Entsprechend war für sie, so sagte Birgit Jantsch mit einem Augenzwinkern, „der Bürgermeister eigentlich immer nur Gast“. Nicht nur Bürgermeister, auch viele andere Veränderungen hat sie im miterlebt. Dazu zählt auch die fortschreitende Digitalisierung, aber sie wünscht sich: „Redet weiter miteinander!“
An alle, die mit ihr gearbeitet haben, an die vielen Kolleginnen und Kollegen, richtete Birgit Jantsch herzlichen Dank und betonte mit Blick auf die neuen Mitarbeiter im Team und ihre Nachfolgerin als Dezernentin Bauwesen und Umwelt Sabine Schumann, dass sie optimistisch auf die Zukunft des Dezernates und der gesamten Stadtverwaltung blickt. Für ihren Ruhestand wünscht sie sich nur Gesundheit und meint: „Die Pläne kommen von allein.“
Sabine Schumann, die nun die Dezernatsleitung übernimmt, sprach Birgit Jantsch herzlichen Dank aus und verabschiedete sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil mit ihr nicht nur eine Expertin die Stadtverwaltung verlässt, sondern auch ein Mensch, der privat mit Rat und Tat zur Seite stand.
Bürgermeister Jörg Schmeißer: „Liebe Frau Jantsch, die gesamte Stadtverwaltung und die Stadt Meerane danken Ihnen von Herzen für alles, was Sie für Meerane bewegt und gebaut haben. Mit Kopf, Herz und Fachverstand. Genießen Sie den kommenden Lebensabschnitt in vollen Zügen! Wir wünschen Ihnen, dass alle Ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Auf dass das Bauprojekt, das nun vor Ihnen liegt, ein voller Erfolg wird!“
